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01.04.2022

Die Kryptomärkte korrigieren: Bitcoin fällt um 3.31%auf 45'510 USDT.

Marktupdate

Zürich - 01.04.2022

Wirtschaft

Korrektur in den Quartalsabschluss: Der S&P500 fällt um1.57% auf 4'530 Punkte, der Nasdaq um 1.54% auf 14'220 Punkte. Damit geht das schlechteste Quartal seit dem Corona-Crash zu Ende mit einem Minus von 5.2% für den S&P500. Im Corona-Crash-Quartal waren es allerdings ganze 21%, von dieser Seite her gesehen ist dieses Quartalsergebnis gar nicht mehr so tragisch. Zudem verlor der S&P500 zwischenzeitlich rund 14%. Wir haben also mächtig aufgeholt in den letzten Wochen.

Der Krieg um Gas und Öl geht weiter. Auf der einen Seite haben die USA vor, pro Tag eine Million Barrel (ein Barrel = rund 159 Liter)aus ihren Reserven auf den Markt zu werfen. Das Ganze wird sechs Monatedurchgezogen und entspricht der grössten Reserveentnahme der Geschichte. Entsprechend gibt der Preis von Rohöl, vor allem die Sorte WTI aus den USA, etwas nach und fällt wieder in die Region um 100 US-Dollar pro Barrel.

Kryptomarkt

Auch die Kryptomärkte korrigieren: Bitcoin fällt um 3.31%auf 45'510 USDT. Im Verlauf der Nacht geht es unter die 45'000 USDT. Mit dem Monatsschluss haben wir eine schöne März-Kerze gebildet. Der Preis von Bitcoin ging weit nach unten, schlussendlich schloss die Kerze jedoch auf relativ hohem Niveau. Da ich schon bei den Aktien vom Quartalsergebnis geschrieben habe, hier der Vergleich zu Bitcoin: Dieser verliert «nur» rund 1.5%! Zwar fiel Bitcoin im vorherigen Quartal bereits stärker, zeigt aber im ersten Quartal 2022 relative Stärke. Dies ist für mich insbesondere erwähnenswert, da dieses Quartal von Rekordinflationszahlen und Krieg geprägt war.

Relative Stärke zeigen auch viele Altcoins. Während Bitcoin in die Region von letzter Woche korrigiert, korrigieren viele Coins relativgesehen deutlich weniger. Beispiele wären Luna oder Fantom, letzterer hat sogar ein neues lokales Hoch gebildet. Dies zeigt an, dass Gewinne in den letzten Tagen realisiert wurden und nun in die Altcoins gesteckt werden.

Weniger gute Nachrichten gibt es aus der EU. Luca und ich haben bereits im Discord die Neuigkeiten gepostet. Die EU verlangt von Wallet-Anbietern und Krypto-Börsen bei Transaktionen ab 1000 Euro die volle Identifikation der Transaktionsparteien. Dies würde verlangen, dass jeder Eingang von einem Private Wallet wie Metamask genaustens kontrolliert und der Sender verifiziert wird. Wie das genau umgesetzt werden soll, ist noch nicht geklärt. Ich bin hier etwas zwiegespalten. Einerseits kenne ich die Vorschriften für Banken in der Schweiz und der EU nur zu gut. Es ist praktisch unmöglich, dass ein Konto existiert, von welchem nicht bekannt ist, wer der Eigentümer ist. Natürlich kann der Eigentümer einfach ein Strohmann eines Mafiabosses sein. Aber man hätte einen Anhaltspunkt. Daher verstehe ich den Ruf nach Offenlegung und die damit verbundene Transparenz. Auf der anderen Seite allerdings ist die Schwelle von 1000 Euro einfach lächerlich. Metamask wird häufig mit Cash verglichen. Man hat sein «Münz» im Metamask und zahlt sporadisch etwas aufs Bankkonto, oder eben Krypto-Börsen-Wallet, ein. Müssten Banken bei Bar-Einzahlungen von 1000 Euro jedes Mal abklären, von wo und wem das Geld stammt, gäbe es wohl einen massiven Personalengpass. In der Schweiz bin ich als Bank erst ab einer Bareinzahlung von 100'000 Franken dazu verpflichtet, tiefgreifende Abklärungen betreffend Herkunft und Versteuerung mit dazugehörenden Belegen vorzunehmen. Dies ist so in Ordnung, da die Bank noch andere Vorschriften einhalten muss. Sie muss ihre Kunden kennen mittels Identifikation. Wird über ein Konto nachweislich Geld gewaschen, dann weiss die Bank, wer dieser Kunde ist, wo er wohnt, wie man ihn erreichen kann. Die Polizei kann bei der Suche nach dem Täter entsprechend unterstützt werden. Dies ist beiden Krypto-Börsen ebenfalls gegeben. Wieso man bei Krypto also die Schwelle von 1000 Euro wählt, ist für mich mehr als rätselhaft…