Für Kryptos ist es nun wichtig, kein neues Tief zu bilden, um etwas Stabilität zu erhalten.
Zürich - 27.01.2022
FOMC-Meeting
Nach einem schönen Start in den Tag wenden die Märkte um 180 Grad während der Pressekonferenz von FED-Chairman Jerome Powell: DIE Themen bleiben einmal mehr Zinsen und Geldpolitik der USA. Es ist also offiziell, es wird zwar im Januar noch keinen Zinsschritt geben, allerdings liessen einige Aussagen von Powell die Marktteilnehmer aufhorchen. Es sei nicht auszuschliessen, dass die FED die Zinsen mit jedem weiteren FOMC-Meeting anhebt. Dies würde bedeuten, dass es mehr als vier Zinserhöhungen im Jahr 2022 geben würde. Weiter macht Powell klar, dass die FED keine Rücksicht auf den Aktienmarkt nehmen wird. Nach einem Pump schwinden die Tagesgewinne schnell dahin. Der S&P500 schliesst den Tag bei 4'349 oder 0.15% tiefer, der Nasdaq kann sich grün über den Tagesschluss retten mit einem Plus von 0.02% und einem Schlusskurs von 13'542 Punkten. Beide fallen nachbörslich allerdings weiter. Der US-Dollar reagiert ebenfalls stark auf die Aussagen von Powell und steigt rasant. Ich habe oft über die Handelsspanne seit November geschrieben, welche vor kurzem verlassen wurde. Nun ist der USD-Index wieder in diese Handelsspanne eingetreten und versucht, diese nach oben zu verlassen. Ein Starker US-Dollar ist generell negativ für Assetklassen wie Aktien oder Kryptos zu werten. Im Grossen und Ganzen hat Powell eigentlich nicht viel neues gesagt und auch nicht extrem überrascht. Trotzdem scheinen einige Anleger und Anlegerinnen erst jetzt zu realisieren, dass die FED-Politik tatsächlich im Umschwung ist. Da während Corona sehr viele Neulinge das Handelsparkett betraten, dürften diese nicht darauf vorbereitet sein oder mit der neuen Situation nicht zurechtkommen, da sie schlichtweg kein anderes Marktumfeld kennen. Dies könnte den Abverkauf erklären, obwohl vieles schon bekannt war. Das Narrativ «Buy the Dip» scheint sich in «Sell the Rip» zu wandeln…
Kryptomarkt
Auch der Kryptomarkt reagiert stark auf das FOMC-Meeting. Bitcoin schliesst den Tag bei 36'809 USDT oder 0.4% tiefer. In der Nacht geht’s dann noch weiter runter in die 36’000er-Region. Für Kryptos ist es nun wichtig, kein neues Tief zu bilden, um etwas Stabilität zu erhalten. Bitcoin ist immer noch nahe der überverkauften Region auf dem Tageschart. Historisch gesehen war dies meist eine sehr gute Kaufgelegenheit. Dies heisst allerdings nicht, dass es nicht noch tiefer gehen kann. Es ist mit weiter hoher Volatilität zu rechnen. In solchen Zeiten bin ich froh, Positionen im DeFi-Bereich zu halten. Ich nutze die Zinsen, um bei qualitativ guten Projekten nachzukaufen oder lass die DeFi-Position wachsen, sofern ich fundamental immer noch von diesem Projekt überzeugt bin. Mein Ziel ist es, nach dem Dip mehr Coins zu halten als vorher. Dies gilt für mich auch, falls wir tatsächlich in einen langanhaltenden Bärenmarkt eingetreten sein sollten. Davon gehe ich aber immer noch nicht aus. Gemäss On-Chain-Daten scheinen grosse Whale-Wallet wieder Käufe zu tätigen oder zumindest zu hodlen.
So, ich wünsche allen starke Nerven in diesen turbulenten Zeiten!