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27.01.2022

Wohin soll es nur gehen? Die Märkte sind weiterhin eingeklemmt zwischen «alles eingepreist» und «das schlimmste kommt erst noch».

Marktupdate

Zürich - 28.01.2022

Wirtschaft

Wohin soll es nur gehen? Die Märkte sind weiterhin eingeklemmt zwischen «alles eingepreist» und «das schlimmste kommt erst noch». Die eine Hälfte sagt so, die andere so. Und dies widerspiegeln auch die Kurse. In den letzten Tagen wurden Abverkäufe immer in derselben Region stark gekauft und die anschliessenden Pumps immer in derselben Region wieder stark verkauft. Es scheint sich eine Konsolidationsspanne zu bilden. Das heisst, eine Seitwärtsbewegung, welche früher oder später nach unten oder oben verlassen wird. Auslöser für ein Verlassen dieser Handelsspanne könnten gute oder schlechte Geschäftsberichte von Unternehmen sein, die Situation in der Ukraine, Kommentare der FED oder etwas ganz anderes. Die Marktteilnehmer scheinen zurzeit etwas im Blindflug zu sein und einfach abzuwarten.

Der S&P500 schliesst bei 4'326 oder 0.54% im Minus, in der unteren Region der Handelsspanne. Der Nasdaq verliert 1.4% und schliesst bei 13'352 Punkten. Weiterhin stark ist der US-Dollar. Seit dem FOMC-Meeting kennt er nur noch eine Richtung: nach oben. Steigende Zinsen in den USA sind in der Theorie bullish für den Greenback, da Anleger ihr Geld in Geldmarktpapiere und Anleihen anlegen könnten und somit die Nachfrage nach US-Dollar steigt, auch aus dem Ausland. Inflation ist weiterhin ein Thema beziehungsweise das Hochkochen der Wirtschaft in den USA. Dass die Motoren brummen, bestätigt das BIP-Wachstum 2021 von 5.7%, stärkster Anstieg der Wirtschaftsleistung seit 1984! Und Biden so: «Ja, so ist das halt wenn wieder Demokraten an der Macht sind, bitte gern geschehen». Da es sich aber um eine Veränderung handelt und nicht um eine reale Zahl, ist dies nach dem Sinkflug um 3.4% im 2020 nicht wirklich überraschend... Daher leider auch kein wirklicher Grund für eine Börsenparty.

Zu reden gibt die noch laufende Berichtssaison. Tesla schreibt gute Zahlen, warnt aber vor Supply-Chain-Problemen und enttäuscht mit der Neuigkeit, kein neues Tesla-Modell, sondern einen Roboter bauen zu wollen. Intel senkt den Geschäftsausblick, ebenfalls aufgrund der Supply-Chain-Problematik. Beide Aktien befinden sich im freien Fall. Auf der anderen Seite wurde Microsoft gefeiert und Apple hat mehr iPhones verkauft als angenommen. Diese Aktien steigen zwar, können sich aber dem allgemeinen Abwärtsdruck nur schwer entziehen.

Kryptomarkt

Auch Bitcoin tut sich schwer, eine klare Richtung zu finden. Er steigt um 0.97% auf 37'165 USDT, verliert aber über Nacht die Gewinne wieder mehrheitlich und pendelt seitwärts. Für mich sieht Bitcoin eigentlich besser aus als die Aktienmärkte. Trotzdem wird es nicht leicht, eine Rally zu starten, wenn die Aktienmärkte nicht mitspielen. Zudem ist es meist kein gutes Zeichen, wenn Bitcoin nach einem Crash keine starken Gegenbewegungen macht. Aus meiner Sicht könnten wir daher nochmal tauchen in die Region der Tiefs vom 24. Januar 2022. Da findet sich hoffentlich genug Liquidität, um direkt wieder Richtung 38'000 zu drehen. Diese Marke sehe ich im Moment als erste grosse Hürde an, welche Bitcoin überwinden muss, um wieder grosse Sprünge nach oben machen zu können. Generell scheint es langsam zu Ende zu gehen mit der Geduld vieler Krypto-Anleger. Auch die oft gefeierten Layer1-Lösungen wie Luna, Avax oder Fantom leiden nun stärker als noch zu Beginn des Abverkaufs. Die endgültige Verzweiflung scheint nahe zu sein, da viele Bitcoins im Verlust verkauft werden. Ein Zeichen für mich, dass es bald wieder nach oben gehen könnte. Kapitulation von Kleinanlegern scheint das grosse Ziel der Whales seit jeher zu sein…

Schöne Fritig ond e guete Start is Weekend!